Egino G. Weinert, Sonntags-Evangelien-Kalender 2025: Steige eilends herab, Zachäus!

Sonntag zu Hause – 31. Sonntag im Jahreskreis

Heute ist das Heil geschenkt

Unser Vorschlag für einen Gottesdienst zuhause – 31. Sonntag im Jahreskreis (2.11.2025):

Lied

GL 273 O Herr, nimm unsre Schuld

Zur Ruhe kommen

Wir atmen tief ein und aus. Wir spüren unseren Atem. Wir lassen alle Gedanken kommen und wieder gehen. Wir sprechen mit dem Atemrhythmus mehrere Male langsam:

Komm, Jesus

Gebet

Barmherziger Vater,
du öffnest uns die Tür deiner Gnade
und rufst uns als Pilger der Hoffnung
auf dem Weg des Glaubens
in deine Liebe.

Jesus, deine Liebe mache uns fähig,
im anderen, ob er uns fremd oder vertraut ist,
den Nächsten zu erkennen,
die Schwester und den Bruder,
ein Kind Gottes, für den Himmel bestimmt.

Heiliger Geist, erleuchte unseren Weg,
mach uns großmütig im Verzeihen,
und klar im Erkennen unseres eigenen Versagens.
Lass uns selbst zur offenen Tür werden
für dich und für die Menschen, die uns brauchen.

Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas (Lk 19, 1-10)

In jener Zeit
kam Jesus nach Jéricho
und ging durch die Stadt.
Und siehe, da war ein Mann namens Zachäus;
er war der oberste Zollpächter und war reich.
Er suchte Jesus, um zu sehen, wer er sei,
doch er konnte es nicht wegen der Menschenmenge;
denn er war klein von Gestalt.
Darum lief er voraus und stieg auf einen Maulbeerfeigenbaum,
um Jesus zu sehen, der dort vorbeikommen musste.
Als Jesus an die Stelle kam,
schaute er hinauf
und sagte zu ihm: Zachäus, komm schnell herunter!
Denn ich muss heute in deinem Haus bleiben.
Da stieg er schnell herunter
und nahm Jesus freudig bei sich auf.
Und alle, die das sahen,
empörten sich
und sagten: Er ist bei einem Sünder eingekehrt.
Zachäus aber wandte sich an den Herrn
und sagte: Siehe, Herr,
die Hälfte meines Vermögens gebe ich den Armen,
und wenn ich von jemandem zu viel gefordert habe,
gebe ich ihm das Vierfache zurück.
Da sagte Jesus zu ihm:
Heute ist diesem Haus Heil geschenkt worden,
weil auch dieser Mann ein Sohn Abrahams ist.
Denn der Menschensohn ist gekommen,
um zu suchen und zu retten, was verloren ist.

Gedanken zum Evangelium

  • Der kleine Mann Zachäus ist im Dienst der römischen Besatzung reich geworden, hat Karriere gemacht, manchmal hat er wohl auch betrogen. Man geht ihm aus dem Weg, verachtet den Sünder. – Wem gehe ich aus dem Weg, verachte ihn vielleicht gar?
  • Zachäus will den sehen, von dem viele das Heil erwarten. Eilig läuft er los; ohne auf seine Würde zu achten, steigt er auf einen Baum, um Jesus zu sehen. Hat er eine Chance, ihm zu begegnen? Was denken und sagen die Leute?
  • Wer hat in der Kirche, in unserer Gemeinde, bei mir selbst eine Chance, gesehen und angenommen zu werden? Wie sind meine Vorstellungen vom „richtigen“ Christsein?
  • Jesus schaut den Sünder an, schnell soll er heruntersteigen und ihn aufnehmen.
    HEUTE ist diesem Haus das Heil geschenkt, HEUTE schaut Jesus auch auf mich und kommt zu mir, wenn ich mich ihm öffne. So schaut er liebevoll auf jeden Menschen, er sucht uns alle, um uns zu retten. - Herr, lass mich die Chance des HEUTE nicht vertun.

Gebet

Du bist heilig, Herr, unser Gott.
Du bist die Güte, die Liebe,
du bist die Weisheit, die Demut,
du bist die Geduld.
Du bist unsere Geborgenheit und unsere Freiheit,
die Ruhe, die Fröhlichkeit und die Freude.
Du bist die Gerechtigkeit und das Maß.
Du bist aller Reichtum, du bist die Milde,
du bist unsere Zuflucht und Stärke,
du unser Glaube, unsere Hoffnung, unsere Liebe,
unsere große Glückseligkeit.

(Nach Franz von Assisi; GL 7/7)

Lied

GL 275 Selig, wem Christus auf dem Weg begegnet