In der Berliner Pappelallee: Maria Teresa Tauscher und Petro Werhun
Vortragsabend des Diözesangeschichtsvereins am 23. September 2025
Im Heiligen Jahr 2025 schauen wir auf die Heiligen unseres Erzbistums. Ein Ort, an dem zwei Menschen wirkten, die die Kirche als Selige verehrt, ist wohl höchst selten zu finden. Diesen Ort gibt es in Berlin, auf unserem Gemeindegebiet: das Gelände des ehemaligen St. Josefsheims in der Pappelallee 60/61. Beide Menschen wirkten auf unterschiedliche Weise: Die Konvertitin Anna Maria Tauscher, mit Ordensnamen Maria Teresa vom hl. Josef (1855-1938), ließ sich berühren von der Spiritualität der hl. Teresa von Avila und von der Not heimatloser Kinder in der rasch wachsenden Großstadt Berlin. 1891 begann sie, ihnen im St. Josefsheim eine Heimat zu schenken. Durch Widerstände ließ sie sich nicht beirren; aus den bescheidenen Anfängen in Berlin wurde eine weltweit agierende Ordensgemeinschaft.
Der Priester Petro Werhun (1890-1957) fand 1940 für seine wachsende ukrainische, griechisch-katholische Gemeinde auf dem Gelände der Schwestern einen Wirkungsort. Von hier aus organisierte er die Seelsorge für seine Landsleute in Deutschland – schwer genug unter den Bedingungen des Krieges. Als Pionier der Ökumene suchte er das Verständnis für die Ostkirchen zu wecken. Von einem sowjetischen Militärtribunal 1945 zu acht Jahren Zwangsarbeit in Sibirien verurteilt, blieb er im Glauben treu. Ein Leidensgenosse beschrieb ihn so: „Ungeachtet aller Krankheit, des Unerträglichen,... der Einsamkeit in jeder Beziehung, war er immer irgendwie außerordentlich kameradschaftlich und höflich, und niemandem zeigte er jemals ein trauriges Gesicht.“
Herzliche Einladung zum Vortragsabend des Diözesangeschichtsvereins.
Referent: Pfarrer Dr. Michael Höhle
Wann? Dienstag, 23. September 2025, 19.30 Uhr
Wo? Pfarrsaal Heilige Familie